Management
Vorbeugen ist besser (= nachhaltiger) als Heilen!
Nur etwa ein Zehntel der Würmer befindet sich während der Weidesaison in den Tieren. Der Großteil der Parasiten (Eier, Larven) ist auf den Weideflächen zu finden.
Deshalb zielen die Maßnahmen darauf ab, die Parasitenentwicklung auf den Flächen zu unterbrechen und die Eiausscheidung auf die Flächen reduzieren.

Nutzen Sie möglichst viele Hebel:
reduziert den Wurmdruck. So beugen Sie Verlusten vor, ermöglichen aber auch die Immunitätsentwicklung bei den Wirtstieren.
Die Belastung der Weide mit infektiösen Magen-Darm-Würmern hängt von der Vornutzung ab. Mehr erfahren
Durch Weiderotation, also Wechsel der Fläche zum richtigen Zeitpunkt, und Zwischennutzungen können Sie insbesondere den Befall mit Magen-Darm-Würmern wirksam eindämmen. Planen Sie Maßnahmen wie Weideumtrieb, Kotuntersuchungen und Einzeltier-Beurteilungen passend für ihre Situation. Nutzen Sie dafür die Entscheidungshilfen (unter der jeweiligen Tierart)
Aber auch die Risiken durch andere Wurmarten können mittels gezielter Weiderotation reduziert werden.
Vermeiden Sie Standweiden für nicht-immune Tiere.
- Misch- oder Zwischenbeweidung mit anderen Tierarten. Besonders günstig: Wiederkäuer und Pferde oder Esel. Achtung: Schafe und Ziegen haben die gleichen Parasiten.
- Altersgemischte Beweidung oder Zwischenbeweidung (von Kälber- und Jungrindweiden) mit älteren, immunen Tieren kann die Wurmbelastung der Flächen reduzieren ("Staubsaugereffekt", nicht bei Lungenwurmvorkommen anzuwenden).
... weitere Maßnahmen:
- Gewinnen Sie frisches Grünfutter zum Vorlegen nicht von kontaminierten (wurmbelasteten) Weideflächen.
- Bringen Sie frischen Stallmist nur auf Ackerflächen aus oder auf Weiden, auf denen keine Wiederkäuer stehen werden.
- Treiben Sie Ziegen morgens erst nach Trocknen des ersten Taus aus.
Dazu gehören gezielte Kotuntersuchungen und natürlich Ihre täglichen Tierkontrollen:
Sind einige Tiere geschwächt, trotten hinterher? Haben Tiere Durchfall? Ernährungszustand, Schleimhautfarbe und Haarkleid sind zu beachten.
Schreiben Sie die Ergebnisse auf, um Veränderungen festzuhalten.
Die richtigen Zeitpunkte für Kotuntersuchungen können Sie mit den Entscheidungshilfen (unter der jeweiligen Tierart) herausfinden.
Die gute Versorgung ist Grundlage für eine gute Abwehrkraft.
Ist genug Futter da, mit ausreichend Energie und Proteinen, und eine gute Wasserversorgung? Bekommen die Tiere ein passendes Mineralfutter?
Lassen Sie auch die Spurenelementversorgung überprüfen.
Einige Pflanzen, z.B. gerbstoffhaltige Kleesorten wie Hornklee (Lotus) oder Esparsette (Onobrychis) oder auch die inulinhaltige Wegwarte (Cichorium intybus), haben eine natürliche schwach-antiparasitäre Wirkung und können eine Reduktion der Eiausscheidung bewirken. Mehr erfahren
Auch Laubfutter von Futterhecken kann eine wertvolle Ergänzung der Ration sein. Viele Blätter enthalten ebenfalls Gerbstoffe und andere sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe. Außerdem sind sie nicht wurmbelastet. Insbesondere Ziegen, aber auch andere Weidetiere, profitieren von Laubfütterung.
Nematophage (wurmfressende) Pilze können die Eiausscheidung und damit die Flächenkontamination verringern. Mehr erfahren
... für alle Neuzugänge.
So verhindern Sie die Einschleppung von resistenten Würmern oder Parasiten, die bis jetzt in ihrer Herde noch nicht vorkommen.
Neben der Auswahl von widerstandsfähigen Rassen gibt es die Möglichkeit, innerhalb der Herde auf Widerstandsfähigkeit gegenüber Parasiten zu selektieren.
Es lohnt sich, diejenigen Tiere zur Zucht auszuwählen, die keine Parasitenprobleme zeigen und wenig Eier ausscheiden.
