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Entscheidungshilfe Schaf

Hier finden Sie Unterstützung bei:

•   Planung von Weidenutzung und Monitoring (und ggf. Behandlungen)
•   Reduktion von Erkrankungen und Verlusten durch Magen-Darm-Wurmbefall (bei gleichzeitiger Immunitätsausbildung bei den Jungtieren)
•   Einsparung von Entwurmungen

HINWEISE: 

Entwurmungen sollten möglichst immer selektiv erfolgen und ihr Erfolg sollte überprüft werden. 

•    Grundsätzlich gilt: Behandlungsentscheidungen immer in Absprache mit Tierarzt!
•    Sammelkotproben von Tieren gleicher Gewichtsklassen und Symptomatik
•    EPG-Grenzwerte gelten für alle Magen-Darm-Würmer (Ausnahme:  Nematodirus EPG max. 50)
•    Wirksamkeitskontrolle 10 (-14) Tage nach Behandlung.  

Der Entscheidungsbaum ist in erster Linie für Schafhaltungen mit intensiver Weidenutzung gedacht. 

Extensiv gehaltene Schafe und Ziegen (z.B. zur Landschaftspflege in großen Gebieten) habe ein geringeres Risiko und Entwurmungen sind meist seltener erforderlich. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine 12-monatige Weideruhe eingehalten werden kann. Auftrieb auf Flächen, die im selben Jahr schon einmal beweidet wurden, führen jedoch zu einem erhöhten Risiko (siehe Weidemanagement).

Zur Entscheidungshilfe

Weitere Parasiten die im Management der Lämmer zu berücksichtigen sind:

Kokzidien: Stall- oder auch Weidekokzidien (Eimeria spp.) können die Lämmer schwächen und zu Verlusten führen. Die Oozysten (widerstandsfähige Eier der Eimerien) brauche eine feucht-warme Umgebung, um infektiös zu werden. Kokzidiosevorbeugung ist in erster Linie Management: saubere, trockene Haltung, möglichst Wechsel des Standortes. Bei gegebenem Infektionsdruck ist rechtzeitig zu behandeln.  

Nematodirus:Nematodirus battus ist ein gastrointestinaler Fadenwurm, der einen anderen Lebenszyklus hat. Im Frühjahr kann es zum massiven Anstieg des Infektionsdrucks kommen. Wenn zu diesem Zeitpunkt die nicht-immunen Lämmer (ca. 6 Wochen alt) anfangen, mehr Gras zu fressen, kann die Krankheit schnell ausbrechen. Die Anzeichen einer Nematodirose ähneln denen einer Kokzidiose und führen zu starkem Durchfall, Gewichtsverlust und in schweren Fällen zum Tod. Sind Lämmer von beiden Parasiten befallen, ist der Krankheitsverlauf schwerwiegender. Die Anzahl der Eier im Kot ist kein guter Indikator für den Behandlungszeitpunkt gegen Nematodirus, da das Larvenstadium des Parasiten den Darm schädigt. Daher können Schäden entstehen, bevor Eier im Kot erscheinen.

Strongyloides:Strongyloides sind Rundwürmer, die über die Milch übertragen werden oder auch über die Haut eindringen. Sie können zu Verlusten bei jungen Lämmern in Stallhaltung führen. Werden diese Würmer bei den Muttern nachgewiesen, sollten diese noch vor dem Ablammen mit einem eutergängigen, injizierbaren Wurmmittel (Lev, ML) behandelt werden. Sind die Lämmer infiziert, müssen sie ggf. noch im Stall behandelt werden (ML, Alb)

Bandwürmer: Moniezia-Befall hat meist nicht so schwerwiegende Folgen, aber kann Abmagerung, Durchfall oder Verstopfung verursachen. Die Hauptinfektionszeit ist April bis Juli auf allen Weiden, auf denen im letzten Jahr Lämmer/Mutterschafe waren.

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