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Erfolgreiche Mutterkuh- und Ammenhaltung durch nachhaltiges Parasitenmanagement*

Rinder können eine körpereigene Abwehr gegen Magen-Darm-Würmer ausbilden, wenn sie über eine ausreichend lange Zeit (ca. 4-5 Monate) einem nur geringen bis mittlerem Parasitendruck ausgesetzt sind.

Kälber aus Mutter- bzw. Ammenkuhhaltung haben bezüglich der Magen-Darm-Rundwürmer ein geringeres Erkrankungsrisiko als Jungrinder in der Milchviehhaltung. Grund dafür sind die geringe Besatzdichte und der "Staubsaugereffekt" der Mutterkühe. Diese nehmen einen großen Teil der Larven auf der Weide auf, scheiden aber aufgrund ihrer Immunität wenig Eier aus. Dadurch wird der Infektionsdruck der Weide vermindert. Kälber nehmen anfangs nur wenig Gras auf, kommen aber so schon in Kontakt mit den Parasiten und entwickeln nach 4-5 Monaten eine stabile Immunität.  Für Sommer- oder Herbstkälber besteht jedoch noch bis ins zweite Jahr ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Regelmäßige Kotproben ab 6-8 Wochen nach Beginn des Graswachstums helfen, die Parasitenbelastung im Laufe der Saison zu verfolgen und Behandlungsbedarf zu erkennen.

Gute Versorgung, geringe Besatzdichte, Abkalbungen im Frühjahr, ein gezieltes Monitoring und Weidemanagement ermöglichen gute Aufzuchterfolge bei minimalem Arzneimitteleinsatz. Andere Wurmarten, wie Lungenwürmer, Leberegel oder Bandwürmer können mitunter zu Problemen führen und sind mit zu berücksichtigen.

*Nachhaltiges Parasitenmanagement ist eine Methode, die das Wohl der Tiere sichert, die Entwicklung von Resistenzen bremst und gleichzeitig die Umwelt schützt. Der Parasitendruck auf die Herde wird eingedämmt, ohne übermäßig chemische Mittel einzusetzen. Ziel des Parasitenmanagements ist nicht die Wurmfreiheit, sondern ein für die Tiere tolerierbares Niveau.

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