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Klinik der parasitären Gastroenteritis

Betroffen sind meistens Kälber und Jungrinder in ihrer ersten Weideperiode.

Symptome

  • Anfangs: nicht blutiger Durchfall ohne Fieber.
  • Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit.
  • Später: verminderte Pansentätigkeit und Benommenheit.
  • Später: verminderte Hautspannung und Ödeme.
  • Zunehmende bräunliche Verfärbung des schwarzen Haarkleides bei lang andauerndem Befall.
  • In schweren Fällen kann es schon nach 2 Wochen zum Festliegen und Verenden kommen.
  • Bei leichteren Fällen kann der Durchfall nach etwa einer Woche aufhören. Die Tiere können aber anschließend monatelang kümmern.
  • Bei starkem Befall entsteht ein gravierender Entwicklungsrückstand. Die Rinder können dies später nicht mehr nachholen.

Eine Form der parasitären Erkrankungen ist die „Sommerostertagiose“, verursacht durch Ostertagia ostertagi. Sie tritt bei erstsömmrigen Jungtieren je nach Wetterlage ab Juli / August oder später auf, wenn sich viele Würmer gleichzeitig im Magen-Darmtrakt entwickeln. Die Symptome Durchfall und Appetitlosigkeit stehen im Vordergrund.
Üblicherweise ist eine sehr große Larvenmenge frühestens 2 Monate nach dem Austrieb auf der Weide. Vor dieser Zeit sind kaum deutliche Krankheitssymptome zu erwarten; man spricht auch von einer subklinischen Infektion. Wenn sich die Jungtiere an ihren eigenen Ausscheidungen anstecken, steigt die Menge an Larven. Sie wird schließlich so hoch, dass die Rinder akut an einer parasitären Enteritis (PGE) erkranken können.

Die „Winterostertagiose“ ist eine Erkrankung (Durchfall, Futterverweigerung) am Ende des Winters als Folge der einsetzenden Weiterentwicklung von gehemmten Ostertagia-Larven im Labmagen. Sie tritt als Einzelerkrankung bei Jungtieren nach der ersten, seltener nach der zweiten Weidesaison auf; manchmal auch kurz nach dem Kalben. Es werden auch große Mengen an Wurmeiern ausgeschieden. Sofort beim Austrieb können diese Tiere die Weide kontaminieren.

Die zweite wichtige Wurmart beim Rind ist Cooperia oncophora. Dieser Wurm verursacht weniger dramatische Symptome, ist jedoch ein sehr wichtiger wirtschaftlicher Schädling, weil die Jungtiere schlecht zunehmen.

Krankheitsverlauf bei Befall mit Ostertagia ostertagi

Die infektiöse Larve dringt in eine Labmagendrüse ein und es entsteht dort ein sichtbares weißes Knötchen. Der Parasit verursacht eine Reduzierung der labmagentypischen Belegzellen, infolgedessen steigt der pH-Wert im Labmagen von normal 2-3 auf bis zu 7. Der Anstieg des pH-Wertes im Magen fördert die übermäßige Vermehrung von schädlichen Bakterien im Magen-Darm-Trakt und Durchfall entsteht. Die Veränderungen an der Labmagenschleimhaut verursachen auch Proteinverluste. Durch die Auflockerung des Zellverbandes in der Labmagenschleimhaut kommt es zu Verlusten von Plasmaproteinen in den Darm hinein. Diese Eiweißverluste bedingen einen schlechten Muskelaufbau des Jungtieres, der auch später kaum mehr ausgeglichen werden kann. Drei Wochen nach der Ansteckung verlassen die Würmer die Labmagendrüsen und setzten sich im Inneren des Labmagens fest. Sie verursachen dann eine Entzündung des Labmagens mit Durchfall. Die Reparation der Magenschleimhaut beginnt nach dem Abgang der Würmer. Die Veränderungen an der Schleimhaut und den Drüsen bilden sich danach langsam zurück.

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