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Andere Wurmarten

Bandwürmer

Bandwurmglieder, die deutlich auf dem abgesetzten Kothaufen zu sehen sind, zeigen ab Mitte des Sommers eine reife Infektion der Rinder mit Moniezia spp. an.

Die klinische Bedeutung ist nicht so schwerwiegend wie bei den MDS, aber Abmagerung, Durchfall oder Verstopfung und aufgetriebener Bauch sind beschrieben. Von Bandwürmern befreite Schaflämmer haben besser zugenommen. Da die Verbreitung über die allgegenwärtigen Moosmilben erfolgt, ist auch die Sanierung der Weiden schwierig. Obwohl oft gegen Bandwürmer behandelt wird (spezieller Wirkstoff: Praziquantel) und auch viele Benzimidazole wirksam gegen Bandwürmer sind, kommen die Bandwurminfektionen regelmäßig in der Mitte des Sommers wieder vor.

Leberegel

Alle Leberegel brauchen für ihre Entwicklung Zwischenwirte. Der große Leberegel (Fasciola hepatica) kann in der Rinderhaltung erhebliche Probleme bereiten. Eine flächendeckend organisierte Bekämpfung hatte Ende des letzten Jahrhunderts die Prävalenz bei Rindern stark dezimiert. Jetzt wird der große Leberegel wieder zunehmend zu einem Problemparasiten.
Der mitteleuropäischen Zwischenwirt, die Zwergschlammschnecke, bewohnt bevorzugt dauerfeuchte Wiesen und Senken. Auch Flächen seitlich von Gräben und Bächen können diesen Zwischenwirt beherbergen und damit die Ansteckung der Rinder fördern.
Besonders Schafe und Ziegen können an den Jungegeln, die durch das Lebergewebe wandern, schwer und akut leiden. Ab September zeigen sie dann eine schnell fortschreitende Verschlimmerung der Symptome wie Appetitmangel, Apathie, Blutarmut, Ödeme, Gelbsucht, Kümmern und Todesfälle. Auch über Winter schädigen Leberegel. Bei Rindern verläuft die Erkrankung eher chronisch. Infizierte Kühe und Färsen können die Weiden jedoch stark kontaminieren, sodass nachfolgende Rinder schwer erkranken.
In der Kotprobe sind Leberegeleier nicht häufig zu finden, da sie diskontinuierlich ausgeschieden werden. Ein Schlachtbefund (Leberegel leben in den Gallengängen) hat den besten Aussagewert.
Die Therapie erfolgt mit geeigneten Entwurmungsmitteln, wobei auf die unterschiedliche Wirkung gegen jugendliche Stadien geachtet werden muss. Anthelminthikaresistenzen sind auch hier verbreitet. Eine Ansteckungsprophylaxe durch Trockenlegen oder Auszäunen (mindestens 2,00 m Abstand) der Habitate der Zwergschlammschnecke, Kunsttränken und Heulagerung mehr als 6 Monate vor dem Verfüttern ist das beste Mittel. Eine wirksame Aufstallungsentwurmung ist die geeignete Kontaminationsprophylaxe für die Weide im nächsten Frühjahr.

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