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Vorbeugung und Immunität

Die schnelle Entwicklung der Lungenwurmlarven und die effektive Verbreitung der infektiösen Larven über die gesamte Weide, lassen das Umweiden auf solche Weiden, auf denen mindestens 6 Wochen vorher keine Rinder grasten, als einzige prophylaktische Möglichkeit übrig.

Die meisten Entwurmungsmittel, die gegen die Magen-Darm-Würmer (MDS) eingesetzt werden, wirken auch gegen Lungenwürmer. Resistenzen sind bisher nicht bekannt. Der Gebrauch von Langzeitanthelminthika über den gesamten Weidezeitraum schützt zwar vor Lungenwurmkrankheiten, verhindert aber auch die Entwicklung einer Immunität der Rinder gegen Lungenwürmer.

Wird also im Entscheidungsbaum zu einer Entwurmung gegen MDS geraten, werden die Lungenwürmer mit erfasst.

In Fällen, wo keine Behandlung gegen MDS notwendig ist, muss allerdings zur Vermeidung der parasitären Bronchitis auf die ersten Symptome einer Infektion mit Lungenwürmern bei den Jungtieren geachtet werden. Beginnen Kälber oder Jungrinder in der zweiten Hälfte der Weidesaison zu husten, so sollte, wenn andere Ursachen ausgeschlossen sind, mit einem Langzeitanthelminthikum behandelt werden. Wird anschließend auf eine sichere Weide umgetrieben oder aufgestallt, so reicht auch ein Kurzzeitanthelminthikum. Werden die Kälber konsequent getrennt von Kühen aufgezogen (z.B. bei einer Bestandssanierung gegen Paratuberkulose) stecken sie sich demzufolge nicht mit Lungenwürmern an. Durch die fehlende Immunitätsentwicklung verlagert sich das Lungenwurm-Problem allerdings auf die folgenden Jahre und die Jungrinder, Färsen und Kühe müssen vermehrt beobachtet werden.

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