Bandwürmer
Bandwurmbefall bei Schafen und Ziegen betrifft überwiegend die Lämmer und ist in Europa meist auf Infektionen mit Bandwürmern der Gattung Moniezia zurückzuführen. Bandwurmbefall verläuft oft symptomlos, kann aber in Lämmerbeständen zu Leistungseinbußen und Verlusten führen.
Bandwurmglieder, die deutlich auf dem abgesetzten Kothaufen zu sehen sind, zeigen ab Mitte des Sommers eine reife Infektion der Ziegen mit Moniezia spp. an.
Klinisches Bild: Wenn Symptome auftreten, sind diese meist nicht so schwerwiegend wie bei den MDW, dennoch sind Abmagerung, Durchfall oder Verstopfung und aufgetriebene Bäuche beschrieben, ebenso eine Beeinträchtigung der Wollqualität. Im Regelfall sind Lämmer betroffen. In seltenen Fällen kann ein Darmverschluss zum Verenden eines Lammes führen oder zentralnervöse Symptome auftreten. Tritt innerhalb der ersten vier Wochen nach Weideaustrieb Durchfall auf, ist ein Bandwurmbefall als Ursache möglich. Bei erwachsenen Tieren verläuft die Infektion meist symptomlos.
Diagnose: Oft werden Bandwurmglieder auf Kothaufen gefunden. Da zum gleichen Zeitpunkt aber auch Magen-Darm-Würmer Probleme verursachen können, ist eine Kotuntersuchung (Flotation) zum Nachweis der Eier sinnvoll. Obduktion betroffener Lämmer.
Behandlung: Praziquantel und verschiedene Benzimidazole werden für die Behandlung der Lämmer eingesetzt. Die Schadwirkung von Bandwürmern und die Behandlungsnotwendigkeit bei Nachweis dieser Parasiten werden kontrovers diskutiert.
Vorbeugung: Da die Verbreitung über die allgegenwärtigen Moosmilben erfolgt, ist die Sanierung der Weiden schwierig. Stark kontaminierte Weiden stellen auch im Folgejahr ein Risiko für Lämmer dar. Neuansaaten und Ackergras sind unbedenklich.
Bei stark befallenen Weiden ist eine strategische Behandlung der Jungtiere vier Wochen nach Weideaustrieb möglich.