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Arzneimittel gegen Parasiten (Antiparasitika)

1. Wurmmittel:

Die gebräuchlichsten Wirkstoffe in den Wurmmitteln (Anthelminthika) gegen Rundwürmer wirken sowohl gegen die Magen-Darm-Würmer (MDS) als auch gegen geschlechtsreife Lungenwürmer. Einige der Präparate wirken zusätzlich gegen äußere Parasiten wie Räudemilben und diverse Fliegenarten (z.B. Dasselfliege). Gegen Legeregel und Bandwürmer gibt es weitere Mittel.
Die Wurmmittel unterscheiden sich in ihren Wirkstoffen, in der Dauer ihrer Wirksamkeit, im Wirkungsspektrum, in der Wartezeit für Fleisch und Milch und in ihrer Anwendungsart (z.B. Injektion, Pour-on, oral).

2. Mittel gegen Kokzidien:

Für die Bekämpfung von Kokzidien müssen spezielle Wirkstoffe eingesetzt werden z.B. Diclazuril, Toltrazuril.

Minimieren Sie negative Umweltwirkungen!

Antiparasitika können negative Auswirkungen auf Flora und Fauna haben. 

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Wirkstoffe

Übersicht Wirkstoffe für Rind, Schaf, Ziege

hier die Tabellen zum Download

Die Tabellen wurden mittels Daten aus dem kostenpflichtigen Tierarzneimittelinformationssystem der Uni Leipzig (s.u.) erstellt. Trotz aller Sorgfalt ist es nicht möglich, alles stets auf dem aktuellsten Stand zu halten. Die Informationen erheben auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Fachinformationen zu Tierarzneimitteln findet man auf folgenden Seiten:

Das deutsche Heilmittelwerbegesetz verbietet die Werbung für verschreibungspflichtige Arzneimittel (§10 HWG). Deshalb dürfen hier keine Präparate genannt werden und es darf nur allgemein informiert werden.

Wurmmittel werden auch unterschieden in:

… sind beispielsweise Benzimidazole wie Albendazol, Fenbendazol, Febantel und Oxfendazol, aber auch Levamisol und Monepantel. Die Wirkung der Kurzzeit-Entwurmungsmittel beschränkt sich im Wesentlichen auf die aktuelle Vernichtung einer vorhandenen Wurmbürde und verhindert, dass Unmengen von Eiern ausgeschieden werden können. Werden nach der Behandlung erneut Larven aufgenommen, können sie sofort wieder zu Würmern heranwachsen, die wiederum Eier ausscheiden. Die unerwünschte toxische Wirkung auf Dunginsekten ist ebenfalls kurz. Bei Schafen und Ziegen treten insbesondere bei Haemonchus sehr häufig Resistenzen gegenüber Benzimidazolen auf. Bei Rindern sind Benzimidazole und Levamisole meist gut wirksam. Eine Wirksamkeitskontrolle des Behandlungserfolges ist 7 - 10 Tage nach Behandlung sinnvoll, um eine Anthelmintikaresistenz zu erkennen.

…  kommen aus der Gruppe der makrozyklischen Laktone und wirken zusätzlich gegen eine Vielzahl von äußerlichen Parasiten (z.B. Räude). Die Wirkstoffe teilt man ein in Avermectine (z.B. Doramectin, Eprinomectin und Ivermectin) und Milbemycine (Moxidectin). Die Präparate haben eine deutlich längere Wartezeit und dürfen in der Regel bei milchliefernden Tieren und 60 Tage vor dem Abkalbetermin nicht angewendet werden. Bei Aufguß-Präparaten gibt es Ausnahmen. Eine Wirksamkeitskontrolle des Behandlungserfolges ist 14 Tage nach Behandlung sinnvoll, um eine Anthelmintikaresistenz zu erkennen.

Langzeit-Entwurmungsmittel erhöhen das Risiko für Resistenzentwicklung und für negative Wirkungen auf Fauna und Flora. Die Wirkung der Langzeit-Entwurmungsmittel soll bis zu 6 Wochen anhalten. Dies ist je nach Präparat unterschiedlich. Bitte fragen Sie dazu Ihren Tierarzt.  Die Avermectine, hier besonders Doramectin und Ivermectin aber auch Eprinomectin, schädigen die Dunginsekten erheblich. Werden alle Jungrinder den ganzen Sommer über unter Wurmmitteln gehalten, können sich auf dieser Weide z.B. manche Schwingfliegen nicht fortpflanzen, weil 100% der Nachkommen sterben.
Insbesondere Long Acting/Retard Präparate (Injektion hinters Ohr/ Boli) geben zwar einen langandauernden Schutz (wenn noch keine Resistenzen vorliegen), sind aber aus verschiedenen Gründen nicht zu empfehlen: Sie fördern intensiv die Resistenzentwicklung,  schädigen Dunginsektenpopulationen stark und behindern den gewünschten Aufbau der körpereigenen Immunität der Weidetiere. In der ökologischen Tierhaltung entspricht der Einsatz dieser Produkte einer unzulässigen Prophylaxe und ist nicht erlaubt.

 

… sind Langzeitpräparate, die auf Grund der Gefahr der Resistenzentwicklung nicht angewendet werden sollten.

… sind Arzneimittel mit mehreren Wirkstoffen (gegen Rundwürmer und Leberegel) und sollten nur im Einzelfall bei Nachweis der verschiedenen Parasitengruppen angewendet werden. Der Entwicklungszyklus des Leberegels weicht sehr von dem der Magen-Darm-Rundwürmer ab, so dass eine nachhaltige Behandlung unter Einbeziehung der Entwicklungsstadien gleichzeitig mit der Behandlung gegen Rundwürmer meistens nicht vielversprechend ist. Ihr Tierarzt wird bei Behandlungen nach der Aufstallung ggf. ein Kombinationspräparat wählen, wenn beide Wurmtypen im Sommer ein Problem darstellten.

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