Leider sind die bisher untersuchten alternativen Behandlungsansätze entweder nicht ausreichend wirksam, nicht praktikabel oder nicht zulässig.
Pflanzliche Wirkstoffe können jedoch als Unterstützung bei der Vorbeugung von Erkrankungen von hohem Wert sein.
Andere Ansätze sind bisher (fast) nicht verfügbar.
Alternativen zur chemischen Entwurmung?
Viele Pflanzen mit nachweislich wurmtötenden oder wurmabtreibenden Wirkstoffen (wie z.B. Kamala, Rainfarn, Wurmfarne) haben derartig gravierende Nebenwirkungen auf das Wirtstier, dass diese Mittel nicht angewendet werden sollten. Außerdem müssen auch pflanzliche Medikamente gesetzlich zugelassen sein, wenn sie bei einem Nutztier angewendet werden sollen. Pflanzliche Entwurmungsmittel sind in Deutschland derzeit nicht zugelassen.
Trotzdem gibt es hilfreiche Pflanzen:
Gerbstoffe (kondensierte Tannine) können die Ausscheidung von Magen-Darm-Rundwurm-Eiern reduzieren. Gerbstoffhaltige Kleesorten wie Hornklee (Lotus) oder Esparsette (Onobrychis)) können im Rahmen des Parasitenmanagements als vorbeugende und strategische Maßnahme eingesetzt werden. mehr erfahren
Verschiedene Hersteller bewerben kräuterhaltige Ergänzungsfuttermittel als Schutz vor Parasitenproblemen. Diese Mittel sind, ebenso wie die im Internet auffindbaren Rezepte, keine alternativen Entwurmungen, d.h. sie haben keinen so starken Effekt wie chemische Mittel. Die eingesetzten Heilpflanzen können ein gesundes Darmmilieu und die Immunität unterstützen und dadurch parasitären Erkrankungen vorbeugen, manche Heilpflanzen haben eine leichte antiparasitäre Wirkung, jedoch sind Wirkstoffgehalte und Wirksamkeit nicht geprüft. Werden sie als unterstützende Maßnahme eingesetzt, dann sollte dies immer in Verbindung mit intensivem Monitoring geschehen.
Das Prinzip beruht auf der Förderung wurmfressender Mikro-Pilze im Kothaufen. Die Sporen einer besonders geeigneten Art (Duddingtonia flagrans) werden täglich zugefüttert, sodass jeder Kothaufen "geimpft" ist. Die aus den MDS-Eiern schlüpfenden Larven werden von den Pilzhyphen eingefangen und abgetötet. Ein Ergänzungsfuttermittel mit D. flagrans ist derzeit nicht in der EU zugelassen.
Leider gibt es derzeit keine regulär erhältlichen Impfstoffe gegen Parasiten. Außerhalb der EU gibt es:
- einen Impfstoff gegen den Großen Lungenwurm. Dieser ist momentan in der EU nicht zugelassen, in der Schweiz zugelassen, jedoch nicht verfügbar.
- einen Impfstoff gegen Haemonchus contortus. Auch dieser ist nicht in der EU zugelassen, nur in UK , Australien und Süd Afrika. Für einen wirksamen Impfschutz ist die Impfung häufig zu wiederholen.

