Klinische Symptome
Die auffälligsten Symptome einer Lungenwurmerkrankung sind starker Husten und eine erhöhte Atemfrequenz. Schwer erkrankte Tiere zeigen eine typische Atemnot. Sie stehen mit gestreckten Hals und ziehen die Luft durch das geöffnete Maul ein, wobei die Zunge heraus gestreckt sein kann (siehe Foto). Die Atemfrequenz kann 2-3 fach erhöht sein. Bei Kälbern z.B. von normalen 30-40 Atemzügen pro Minute auf 90-100 pro Minute. Die Tiere werden matt, appetitlos und verfallen schnell. Fieber und Nasenausfluss zeigen an, dass sich zusätzlich Bakterien in der Lunge angesiedelt haben, es also zu einer Sekundärinfektion gekommen ist.
Es ist sehr schwer vorauszusehen, ob und wann eine Herde erkranken wird. Erste Symptome treten bereits nach ca. 8 Wochen Weidegang auf. Dann hat sich der Befall im Tier so angehäuft, dass die ersten Rinder husten. Schwere Lungenwurmerkrankungen treten dann gewöhnlich in der zweiten Hälfte der Weidesaison auf. Ist die Menge der aufgenommenen Larven schon bei der Erstinfektion sehr hoch, treten die ersten Krankheitssymptome bereits nach 4 Wochen auf.
Ein paar Monate nach der Erstinfektion hat sich durch die Auseinandersetzung mit dem Erreger eine Immunität gegen die Lungenwürmer herausgebildet. Würmer und neu aufgenommene Larven werden zum größten Teil vom Wirt eliminiert. Diese Immunität kann nur durch eine ständige Auseinandersetzung mit den Larven aufrechterhalten werden. Findet kein Kontakt mehr mit Lungenwurm-Larven statt, geht der Schutz nach ungefähr einem halben Jahr verloren. Der gleiche Effekt tritt auch bei der Impfung mit abgeschwächten Lungenwurmlarven auf. Eine Impfung gegen Lungenwürmer wird in Deutschland zurzeit (Stand Februar 2017) nicht mehr angeboten.
In Ausnahmefällen können auch ältere Rinder erkranken (siehe Kühe).