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Resistenzen vorbeugen

Auch bei Rindern sind Einbußen bei der Wirksamkeit von Entwurmungsmitteln nachgewiesen. Um das Entstehen von Resistenzen innerhalb der Wurmpopulationen zu verzögern, ist darauf zu achten, dass das Wurmmittel ausreichend dosiert wird. Das schwerste Rind sollte der Maßstab für die Dosierung aller Tiere einer Herde sein. Es ist darauf zu achten, dass bei oraler Gabe auch wirklich das gesamte Wurmmittel geschluckt wird und die Drenchpistole genau arbeitet. Bei der Pour-On-Behandlung müssen die Tiere fixiert sein, um ein Abtropfen und gegenseitiges Ablecken zu verhindern. In allen Fällen sollte ca. 10 - 14 Tage (abhängig vom eingesetzten Wirkstoff) nach der Entwurmung eine geeignete Sammelkotprobe untersucht werden, um den Erfolg der Wurmkur zu kontrollieren und eventuell vorhandene Wirksamkeitseinbußen zu erkennen.

Es hat sich als sinnvoll erwiesen, nicht die ganze Rinder-Herde sondern nur einzelne Tiere gezielt zu behandeln (Targeted Selective Treatment, TST). In der Regel scheidet der weitaus größte Teil der Herde nur eine geringe oder mittlere Anzahl an MDS-Eiern aus; aber bestimmte Tiere weisen immer wieder eine hochgradige Eiausscheidung auf. Solche Tiere sollten derartig behandelt werden, dass sie die Weide möglichst wenig mit Eiern kontaminieren können. In Einzeltierkotproben kann die Anzahl der MDS-Eier bestimmt werden. Auch mit Hilfe anderer Kriterien wie der Körpergewichtsentwicklung können Einzeltiere zur Entwurmung selektiert werden. Damit kann dem Auftreten weiterer Resistenzen vorgebeugt und der Einsatz von Anthelminthika reduziert werden.

Es wird außerdem seit längerem empfohlen, jährlich die Wirkstoffgruppe zu wechseln. Auch Benzimidazole und Levamisol haben beim Rind noch eine gute Wirksamkeit.

Beim Zukauf sollten die fremden Rinder einer Quarantäne-Behandlung unterzogen werden, damit sie keine resistenten Würmer einschleppen.

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